Beim Care Camp Köln haben Kathrin Reinert und ich die Session „Twitter für Newbies“ gehalten. Die Teilnehmer interessierten sich dabei für Themen wie Etikette (Benimmregeln), Listen- und Zeitmanagement, Nachrichten an bestimmte Personenkreise sowie für kritische und ökonomische Aspekte des Kurznachrichtendienstes. Einige Fragen konnten wir beantworten oder zumindest Impulse setzen, um sich mit dem Thema näher zu beschäftigen.

Die Fortsetzung der Einsteiger-Session gibt es nun hier mit „3 Fragen, 3 Antworten“ und dem Fokus auf Twitter im Gesundheitswesen. Vorab ein paar Worte dazu, wie ich zu Twitter gekommen bin: Im Rahmen eines Praktikums bei impressum health & science communication habe ich im Januar 2009 an einer Veranstaltung der DPRG Landesgruppe Nord teilgenommen. Daniel Görs und Axel Konjack sprachen über „Crossmedia-Kommunikation als Erfolgsfaktor – Strategie und Praxis bei Immonet.de“. Ein Bestandteil war der noch neue Kommunikationskanal Twitter. Durch diesen Zufall und einer gehörigen Portion Neugierde habe ich mich beim Kurznachrichtendienst angemeldet. Seit Februar 2009 bin ich nun dort, habe über 12.000 Tweets abgesetzt und unglaublich viele neue Leute kennen gelernt, die ich nicht mehr missen möchte.

Ich kann jeden nur ermutigen, Twitter einfach mal auszuprobieren.

(1) Was sind die Stärken von Twitter?

Es ist ein Echtzeitmedium und damit die erste Anlaufstelle für Neuigkeiten. Mit Twitter kann man sich wahnsinnig schnell vernetzen. Dadurch ist es sehr unkompliziert mit Nutzern und Unternehmen in Kontakt zu treten.

(2) Für was kann Twitter eingesetzt werden?

Für Krankenhäuser bieten sich viele Einsatzmöglichkeiten an. Eine davon ist das Twittern von Informationsveranstaltungen für Patienten oder von Bildungs- und Recruitungmessen. Interessante Informationen, die vor Ort vermittelt werden, bleiben nicht nur dort, sondern werden online weiter transportiert. Interessierte wie angehende Auszubildende können dies verfolgen, mit ihrem Netzwerk teilen und unkompliziert Rückfragen stellen.


Ein weiterer Einsatzzweck ist das Veranstalten einer Kampagne unter einem bestimmten Hashtag. Eines der prominentesten Beispiele ist die Twitter-Aktion der Berliner Polizei. Unter dem Hashtag #24hPolizei hat diese 24 Stunden lang live von ihren Einsätzen berichtet und einen Einblick in ihre Arbeit gegeben. Die Aktion diente vor allem der Nachwuchssuche und wurde sehr positiv angenommen. Im Juni 2015 kam es zu einer Wiederholung.


(3) Können Mitarbeiter oder Patienten von Twitter profitieren?

Patienten nutzen Twitter beispielsweise, um sich online mit Gleichgesinnten zu vernetzen und auszutauschen. Dies können Menschen mit Diabetes sein, die sich jeden Mittwoch unter dem Hashtag #dedoc zum TweetChat treffen, aber auch Menschen, die gegen Krebs kämpfen und unter dem Hashtag #fuckcancer aktiv sind und sich gegenseitig Mut machen.

Das aktuellste Beispiel ist der Hashtag #notjustsad. Menschen mit Depressionen twittern über ihre Erkrankung, um für das Thema Depression zu sensibilisieren, da sie im Alltag immer wieder auf Unverständnis stoßen. Die Motive von Patienten sind dabei sehr vielfältig: Austausch, Mut machen, Aufklärung, Selbsttherapie, positive Rückmeldungen etc. Eines sollte man nicht vergessen: Hinter jedem Twitter-Account steht eine persönliche Geschichte.

Im Prinzip kann jeder von Twitter profitieren – auch Mitarbeiter. Selbst wenn man keinen eigenen Account hat, lohnt es sich Twitter zu nutzen, z. B. als Recherchetool oder Ticker für aktuelle Nachrichten. Wer einen Schritt weitergeht, der kann sich ein eigenes Netzwerk aufbauen und sich mit Meinungsführern eines bestimmten Themas vernetzen oder selbst einer werden. Twitter bzw. die Menschen dort sind ein wunderbarer Impulsgeber.

Kurz und knackig: